Cluster Innovativ, Oberkirch

 
Datum                                       04.02.2015
 
Cluster Innovativ zu Gast bei der Firma Frammelsberger in Kooperation mit proHolz Schwarzwald.

Die Veranstaltung beginnt mit der Besichtigung der Geroldsauer Mühle sowie dem Neubau des Forstamtes Baden-Baden. Im Anschluss wird die Gruppe in Richtung Oberkirch aufbrechen. Der Werkstoff Holz und das Bauen mit Holz stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung "Cluster innovativ", die proHolz Schwarzwald und die Firma Frammelsberger Holzhaus gemeinsam in Oberkirch ausrichten. Es werden spannende Vorträge gehalten, in denen unter anderem auf die Holzbaukultur im Schwarzwald eingegangen wird. Zudem präsentiert sich das innovative Unternehmen Frammelsberger Holzhaus und gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Die Veranstaltung ist mit 2 Fortbildungsstunden / Für AiP/SiP 1 Stunde von der Architektenkammer Baden-Württemberg anerkannt.

Programm Cluster Innovativ 04.02.2015

Exkursion:

12:00 Uhr Besichtigung Geroldsauer Mühle (Geroldsauer Straße 54, 76534 Baden-Baden)
Für den Neubau der Geroldsauer Mühle wurden ca. 700 Festmeter heimischen Weißtannenholzes nach dem Mondkalender eingeschlagen. Das Holz stammt von einer Anhöhe von über 800 Metern im Forst Baden-Baden sowie aus dem angrenzenden Großen Heiligenwald. Teilweise wurde das Holz auch von der Familie Weingärtner selbst aus eigenem Wald gestellt. Im Februar 2014 wurden die mächtigen Stämme im Sägewerk gesägt und getrocknet. Schlussendlich ergaben die 700 Festmeter 350 m³ Bauholz (entspricht 100 Fertighäusern). Das Holz wurde im folgenden Schritt, mithilfe CNC-gestützter Abbundtechnik, vorgerichtet. Die Gebäudeteile werden seit August aufgerichtet und weisen eine schwarzwaldtypische Geometrie auf. Zimmerermeister Roland Weingärtner, Bruder des Bauherren Martin Weingärtner, ist in die komplette Abwicklung der Holzernte, Holzbearbeitung und des Baugeschehens eingebunden und kann daher einen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette geben. Die Exkursion bietet somit eine ganzheitliche Betrachtung der Planung, Entstehung und Umsetzung eines Großprojektes mit regionalem Bezug. Die Geroldsauer Mühle soll neben einem Restaurant einen Marktladen mit regionalen Produkten beherbergen und bildet damit eine nachhaltige, touristische Attraktion für Besucher der Region. (http://www.geroldsauermuehle.de)

12:30 Uhr Besichtigung Neubau Forsthaus Baden-Baden
Nur wenige Schritte von der Geroldsauer Mühle entfernt wird parallel der Neubau des Forstamtes Baden-Baden umgesetzt. Für die Forstverwaltung Baden-Baden entsteht so ein neues Gebäude, welches auch den Forstbetriebshof beherbergt, mit insgesamt ca. 640 m² Nutzfläche. Daherwird sehr viel Wert auf nachhaltiges Bauen gelegt. Das Forstamt wird in moderner, klarer Architektur umgesetzt. Das zweigeschossige Gebäude fügt sich, durch in sich versetzte Geschosse, harmonisch in die Umgebung ein. Zusätzlich werden die Dächer begrünt. Dadurch wird eine möglichst sanfte Eingliederung in das umliegende Gelände erreicht. Konstruktiv entsteht der Holzbau auf einer Betonbodenplatte. Die Wände werden in Holzständerbauweise erstellt, die Decken und Dächer mit Brettstapeldecken aus Fichte. Die Unterseiten der Decken erhalten Sichtqualität und werden nicht weiter bearbeitet. Große Dachüberstände sorgen für einen konstruktiven Holzschutz. Die Wandverkleidung wird aus unbehandelter Douglasien-Rautenschalung gefertigt. Die Lärchenfenster werden lasiert. Damit bietet die Besichtigung eine stimmige Ergänzung zur Geroldsauer Mühle. Die Führung durch den Rohbau wird vom ausführenden Architekturbüro übernommen, das einen Überblick über die Planung, Ausführung und Abwicklung vermittelt. (http://www.a-i-d.net)

13:00 Uhr Abfahrt Richtung Oberkirch (Firma Frammelsberger Holzhaus, Esperantostraße 15, 77704 Oberkirch)

Firmenbesichtigung und Fachvortäge:

13:45 Uhr Begrüßung (proHOLZ SCHWARZWALD, Cluster Forst & Holz)
Begrüßung der Gäste durch Jan Bulmer (proHolz Schwarzwald) und Uwe-Andrè Kohler (Cluster Forst &Holz Baden-Württemberg).

Hinsichtlich der sich verändernden Ansprüche an die Wertschöpfungskette Holz ist es von außerordentlicher Bedeutung Branchennetzwerke aufzubauen und diese gewinnbringend einzusetzen. Es werden hierbei regionale sowie landesweite Aktivitäten der Cluster vorgestellt.

14:00 Uhr Frammelsberger Holzhaus stellt sich vor (Paul Frammelsberger)
Die Firma Frammelsberger als innovativer Fertighaushersteller mit innovativer, individueller und nachhaltiger Firmenstruktur bietet den Rahmen dieser Veranstaltung. Paul Frammelsberger wird hierbei auf Firmengeschichte, momentane Entwicklungen und Alleinstellungsmerkmale der seines Unternehmens eingehen.

14:15 Uhr „Schwarzwälder Holzbaukultur – gestern und heute“ (Christian Lehmann, lehmann_holz_bauten)
Die Schwarzwälder Holzbaukultur entstand aus der Notwendigkeit praktikabler Umsetzung und optimierter Gebäudenutzung. Die Schwarzwaldhäuser mit ihrer typischen Geometrie entstanden aus Haltung und Versorgung von Nutztieren sowie der Lagerung von deren Futter. Parallel sollte ein angenehmer Wohnkomfort gewährleistet werden. Die historischen Formen stellen die Architektur vor die Aufgabe, unter Berücksichtigung veränderter Gebäudeansprüche und Gebäudenutzungen zeitgemäß zu sanieren. Des Weiteren sollen sich Neubauten im Kontext der Siedlungsentwicklung harmonisch einfügen, ohne gewachsene Strukturen zu überlagern. In diesem Spannungsfeld können Lösungen nur im symbiotischen Umgang mit alter und neuer Baukultur gefunden werden. Christian Lehmann präsentiert als Planer und Umsetzer Beispiele und Lösungen. Als Kenner der Baukultur erläutert er seine übergreifenden Ansätze. Herr Lehmann erhielt zahlreiche Auszeichnung und ist mit der Holzbauszene im Baden-Württemberg und über die Landesgrenzen hinaus bestens vertraut.

15:00 Uhr Kaffeepause

15:30 Uhr Werksführung Frammelsberger Holzhaus (Paul Frammelsberger, Frammelsberger Holzhaus)
Führung durch die Produktionshallen der Firma Frammelsberger. Besichtigung der Planung, Produktion, Logistik sowie der Lagerstätten.

16:00 Uhr  „Architekt und Holzbau“ (Gerhard Zickenheiner, Zickenheiner Architekten)
Gerhard Zickenheiner ist Mitautor des Buches Dorfleben und anerkannter Baukulturexperte für den Schwarzwald. Aus seiner Sicht spielt für die Geschichte des Holzbaus in Deutschland speziell das Schwarzwaldhaus, als regionales prägendes Element, eine gewichtige Rolle. Mit sich ändernden Anforderungen wie z.B. der Luftdichtigkeit und der Entwicklung neuer Produkte in den 80er und 90er Jahre (z.B.Dampfsperren), welche oftmals an der Umsetzung scheitern, entstehen Konfliktfelder zwischen zeitgemäßer Sanierung und der Erhaltung gewachsener, historischer Strukturen. In diesem Spannungsfeld ist es Aufgabe des Architekten, geeignete Lösungen zu finden. Als Beispiel dient das österreichische Bundesland Vorarlberg, das eine inhaltliche und technische Vorreiterrolle übernimmt. Die Neuausrichtung der Holzbaukultur hinsichtlich diffusionsoffener Bauformen, dem routinemäßigen Einsatz ökologisch unbedenklicher Produkte und Nachhaltigkeit wurde zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema. Interessant am Beispiel Vorarlberg ist das dortige Zusammenspiel der öffentlichen Wirkkräfte und eines, zwischenzeitlich gut aufgestellten, Holzgewerbe mit dem Ziel einer gesamtheitlichen Regionalentwicklung. All das bringt die Öffentlichkeit in den Kontext einer Holzlebensart, die übergreifend als Beispiel dient.

16:45 Uhr Dialog und Ausklang

Anmeldelink:

http://holzbau-baden.de/verband/cluster_innovativ_am_04_02_2015

Link Fortbildungsseite AKBW:

http://www.akbw.de/fortbildung/alle-anerkannten-fortbildungsangebote/detailansicht/seminar/cluster-innovativ-proholz-schwarzwald.html

Gern stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung (per Mail an info@pro-holz-schwarzwald.com).