Die multifunktionale Waldwirtschaft

 

Die multifunktionale Waldwirtschaft umfasst vier Kernbereiche, zu deren Schutz und Wahrung sich alle europäischen Länder verpflichtet haben. Diese Kernpunkte sind nach der Definition zur „nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes“, die 1994 in Helsinki verabschiedeten wurde, festgeschrieben. Sie stellen die verpflichtende Grundlage für jede europäische Waldbewirtschaftung dar.

Bei der multifunktionalen Waldwirtschaft handelt es sich um eine Vielfachnutzung der Waldbestände nach ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Grundsätzen. Jeder europäische Waldbesitzer ist verpflichtet, diese einzuhalten. Dabei können in einem gewissen Rahmen Gewichtungen vorgenommen werden, um besonderen Nutzungsaspekten gerecht zu werden, wie z.B. dem Naturschutz im Schwarzwald. Trotzdem sollte, wenn möglich, bei der Umsetzung der Grundsätze eine Ausgeglichenheit erreicht werden - die jedoch mit regionalen Besonderheiten in Einklang stehen muss. Auf manchen Flächen ist eine Nutzung nicht angebracht, so wie auf anderen Flächen das Schützen nicht sinnvoll ist.

Die Nutzung der Waldsysteme beinhaltet weit mehr als den reinen Holzeinschlag. Letzterer ist allerdings unverzichtbar, um uns mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu versorgen. Hinzu kommen weitere Aspekte, denen der Schwarzwald gerecht wird, wie Freizeit und Tourismus, Biodiversität, Erholung, Grundwasserschutz und Arterhalt. Die heutige Wald- und Holzwirtschaft muss also einer Vielzahl von Interessen dienen. Mit Blick auf nachfolgende Generationen sollten der Wald sowie die Forst- und Holzbranche, die wie keine andere für Nachhaltigkeit steht, mehr Wertschätzung und Beachtung erfahren.